Herz-Kreislauf-System
Herzdurchblutungsuntersuchung (Myokardperfusionsszintigraphie)
Indikationen
- Nachweis/Ausschluss einer Minderdurchblutung des Herzens (Ischämie) oder Narbe
- Nachweis/Ausschluss einer funktionellen Bedeutung nachgewiesener Herzgefäßverengung (Koronarstenosen) in der Angiographie (Koronoangiographie/Herzkatheter)
- Bestimmung der führenden Stenose bei einer Mehrgefäßerkrankung der Herzkranzgefäße
- Nachweis/Ausschluss von vitalem Herzmuskelgewebe
- Risikoabschätzung (Prognose) nach Herzinfarkt oder vor größeren chirurgischen Eingriffen
- Kontrolle bei erfolgter Bypass-Operation bei bestehendem Verdacht auf erneute Verengung/Verschluss des Bypasses
Kontraindikationen
- Schwangerschaft und Stillzeit
- die Belastbarkeit ist bei frischem Infarkt eingeschränkt
Vorbereitung des Patienten
- Sie sollten für die Untersuchung jeweils nüchtern sein (8 Std. Nahrungskarenz).
- Medikamente mit Wirkung auf die Herzkranzgefäße (Koronarwirksame Med.) sollten nach Möglichkeit vor der Untersuchung abgesetzt werden: Nitrate 12 Std. vorher; Beta-Blocker und Calcium-Antagonisten 48 Std. vorher.
- am Untersuchungstag sollten Sie weder Kaffee, schwarzen Tee, Bananen, Milch noch Schokolade zu sich nehmen
Zeitaufwand für den Patienten
- Die Untersuchung wird im sog. „Zwei-Tages-Protokoll“ durchgeführt, d. h. Belastungs- und Ruheuntersuchung werden an zwei verschiedenen Tagen durchgeführt.
- Der Zeitaufwand für die Belastungsuntersuchung beträgt zirka 120 Minuten inklusive Belastung, Anreicherungszeit und Aufnahme.
- Der Zeitaufwand für die Ruheuntersuchung beträgt zirka 90 Minuten inklusive Anreicherungszeit und Aufnahme.
Untersuchungsablauf
- Die Untersuchung erfolgt jeweils vormittags.
- Die Belastung wird in der Praxis pharmakologisch herbeigeführt über eine Absenkung des Blutdrucks. Dies erfolgt über die Injektion eines Medikamentes (Adenosin) welches die Gefäße weitstellt, dadurch eine Blutdruckabsenkung hervorruft und eine Belastungssituation des Herzens zur Folge hat.
- Die pharmakologische Substanz wird über einen Zeitraum von 5 Minuten injiziert. Die zu injizierende Dosis wird vorher anhand Ihres Körpergewichtes genau festgelegt.
- Im Laufe der pharmakologischen Belastung wird die radioaktive Substanz zur Durchführung der Herzuntersuchung gleichfalls in eine Vene injiziert.
- Ihre Herz-Kreislauf-Funktionen werden während dieser Zeit mittels Blutdruckmessung und EKG-Registrierung streng überwacht.
- Im Anschluss an die Belastung wird eine Anreicherungszeit von mindestens einer Stunde eingehalten, danach werden Aufnahmen Ihres Herzens erstellt.
- Während der Anreicherungszeit sollten Sie etwas essen, möglichst auch fettreich (z. B. Käse), um eine Entleerung der Gallenblase zu bewirken, die einen Teil des injizierten Radiopharmakons unspezifisch anreichert. Dies kann bei der Erstellung der Aufnahmen störend sein.
- Bei der Ruheuntersuchung erfolgt die Aufnahme eine Stunde nach Injektion.
- Nach Auswertung der Bilder erfolgt die Befundbesprechung.
- Die schriftliche Befundübermittlung an den zuweisenden Kollegen erfolgt zeitnah.